Man findet in den Weiten des Internets Beschreibungen von Tierpensionen in Österreich. Aufgrund laufender "Vorkommnisse" habe ich div. Aufnahmebedingungen verschiedenster Hundebetreuer durchgesehen.
Kaum eine Tierpension nimmt "ALLE" Hunde, sondern es sollte ein Hund einige positive körper- und charakterliche Eigenschaften mitbringen, um eine Chance auf Betreuung zu haben. Es stellt sich da und dort die Frage: WO IST DER WUNDERHUND ? bzw. Welchen Hund nehmen sie denn dann überhaupt ???
Wichtiges Vorwort: Ich versuche hier neutral (!) zu berichten, was mir naturgemäß nicht leicht fällt, da ich selbst eine Tierpension besitze. Nichts ist im Berufsleben schlimmer, als zu versuchen, sein "Produkt" mittels Schlechtmachen von "Mitbewerbern" zu verkaufen.
Als Beispiel: Der Grund, warum ich grundsätzlich kein Tierfutter verkaufe, ist, dass ich mit Futter-Verkäufern schwer umgehen kann. Nassfutter-Vertreter schimpfen über die Trockenfutter-Vertreter und umgekehrt. Das ist eine schlimme charakterliche Eigenschaft.
Es ist mir völlig fremd über "Mitbewerber" zu schimpfen. Im Laufe der 23 Jahre meiner Tierbetreuung habe ich mir bislang nur eine einzige andere (nette !) Tierpension "real" angesehen und kein einziges österreichisches Tierheim von innen.
Deswegen könnte ich wenig darüber sagen oder schreiben - und - so soll es auch bleiben ! Ich benenne hier keine Quellen und auch meine eigene Tierpension nicht. Ich hoffe, das ist fair.
Da in Österreich derzeit hohe Anforderungen an Hundepensionen gestellt werden, gibt es (rund um Salzburg) wenige bewilligte Anlagen. Während den Hauptsaisonen sind diese natürlich gut gebucht. Man könnte seine Gäste auswählen. Manch eine Hundepension tut das auch, in dem es gewisse Hunde generell ausschließt.
Man findet auf manch einer Homepage ...
Aufnahmebedingungen:
- KEINE Hunde, die jünger als 6 Monate sind
- KEINE sehr alten Hunde (über 12 Jahre)
- KEINE läufigen Hündinnen
- KEINE nicht kastrierten Rüden
- KEINE zu Menschen aggressive Hunde
- KEINE ängstlichen Hunde
- KEINE Listenhunde und deren Mischungen
- KEINE unverträglichen Hunde
- KEINE Hunde, die vermehrt bellen/jaulen
- KEINE ungeimpften Hunde
- KEINE Hunde ohne Floh-Zeckenschutz
- KEINE Hunde ohne Zwingerhustenimpfung
- KEINE Hunde ohne Entwurmungsbescheid
- KEINE kranken Hunde
- KEINE frisch operierten Hunde
- KEINE die über Zäune springen/klettern
- KEINE Hunde, die Sachen kaputt machen
- KEINE Hunde, die ihr Futter nicht mitbringen
- KEINE unstubenreinen Hunde
- KEINE mit flachen Schnauzen (z.B. Mops)
- KEINE Besichtigungen mit Hund
- KEINE Hunde, die unbekannt sind
- KEINE Hunde ohne Terminvereinbarung
- KEINE Hundebetreuung ohne Probetag
- KEINE Hunde während Betriebsurlaub
- KEINE Hunde im Winter
- KEINE Hunde, die sich nicht wenigstens drei Wochen vorher anmelden
- KEINE Hunde, die nicht zeitnah abgeholt werden können, sollte es zu Problemen kommen
.... sodass man sich fragt ..... Welchen Hund nehmen sie denn dann überhaupt ???
"Wir würden uns wünschen .... "
Ich kann mir nicht vorstellen, dass manche der Hundepensions-Auflagen tatsächlich immer befolgt werden - wäre deren Pension doch dann ziemlich leer. In dem Falle, ermöglicht es die wunderbare deutsche Sprache, sich entsprechend auszudrücken. Wenn etwas "nicht in Stein gemeißelt ist", dann gäbe es Worte, die klarstellen, dass man es normaler Weise gerne hätte - jedoch, wenn es anders sein sollte, mittels z. B. einer "Sondervereinbarung" - da und dort doch möglich ist. Ich liebe das Wort: "GRUNDSÄTZLCH". Verwendet man es nicht, dann macht man sich unglaubwürdig, wenn man entgegen seiner hausinternen Gesetze agiert.
Es gab in der Vergangenheit eine Aussage von der Leitung einer Anlage, die mir (leider) nicht mehr aus dem Kopf geht. Wohlgemerkt, dieses Haus gab es zur Zeit des Telefonates bereits cirka 20 Jahre (!). Diese boten/bieten nicht nur Tierpension an, sondern betreuten/betreuen auch Fundtiere. Der Satz war:
"WIR HATTEN NOCH NIEMALS EIN KRANKES TIER IM HAUS"
Geschweige denn ein totes Tier. NIEMALS ! Gepaart war das Telefonat mit abgedroschenen Phrasen selbsternannter "Tierschützer" = "JEDES TIER IST MIR LIEBER ALS EIN MENSCH" , "EUCH GEHT´S JA NUR UM´S GELD" etc. etc. etc. ....
? ? ?
Es bleibt stark zu hoffen, dass das Lügen waren.
Was wäre das sonst für ein Haus, wenn .....
... dieses KEINE Erfahrung mit Krankheiten hätte ?
... Profi´s nicht schwierige Situationen meistern können ?
Liebe Tierpensionen, wieso seht ihr manches Tierchen nicht als positive Herausforderung = Sammeln neuer Erfahrungen ? Pickt nicht nur "Rosinen aus dem Kuchen" - dann werdet ihr gut. Bleibt trotzdem "auf dem Boden"! Sollte, als Beispiele, eure Zaunanlage nicht eine gewisse Höhe oder der Tierbereich eine gewisse Wärme haben oder der Platz nicht ausreichend sein - kann man gewisse Hunde (zu gewissen Jahreszeiten) nicht betreuen.
Wenn mehr als die Hälfte der o. a. 28 Punkte zutreffen, sollte man sich allerdings stark überlegen, ob man überhaupt Hundepension anbieten sollte.
Nicht immer können und wollen andere Einrichtungen kurzfristig-st (!!!) bei schwierigen Tieren aushelfen, wenn ein Tierbetreuer mit dem, voreilig übernommenen, Gast überfordert ist. Auch andere Hundepensionen müssen planen.
Man hüte sich vor einer One-(Wo)Men-Show
Ganz wichtig ! Es gibt in Salzburg leider nur eine Handvoll Menschen, die überhaupt fähig sind, eine Hundepension zu führen. Eine gute Tierpension besteht niemals nur aus einem Menschen alleine - sondern steht ein mehrköpfiges menschliches eingearbeitetes Team dahinter. Man frage sich: Was, wenn der/die Tierbetreuer/in sich z. B. das Bein bricht ? Es MUSS unbedingt - nicht nur auf dem Papier - Menschen geben, die im Notfall IMMER "einspringen" können.
Ziel des Profi´s sollte sein, irgendwann stolz von sich behaupten zu können:
Es gibt keinen Hund, den ich nicht betreuen kann !
DAS macht eine professionelle Hundepension aus !
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Lisa Teply (Mittwoch, 22 Januar 2020 10:14)
Das mit läufigen Hündinnen kann ich noch gut nachvollziehen, dann aber : aggressive Hunde ? Gegen wen ? Unverträgliche muss man halt im Auslauf trennen, allerdings grobe Aggression gegen Menschen ist ein anderes Thema...hm.... obwohl ja auch nicht auszuschließen ist, dass ein bislang unauffälliger Hund, der zum ersten Mal von seiner Familie getrennt ist, aus Verunsicherung ebenfalls "aggressiv" reagieren kann....was dann ? Die Leute vom Urlaub zurück holen?
Wenn ich mir die lange Liste anschaue bleibt wirklich nur mehr der Wunderhund übrig....
Ok, im Winter die Pension geschlossen zu halten kann ich noch nachvollziehen, sollte es nicht genug Möglichkeit geben zu heizen, etc.
Aber sonst ist die Suche nach einer guten Pension fast schwieriger als die einer guten Schule für den eigenen zweibeinigen Nachwuchs....
Schnauzerl Hotel; Linda Ann Pieper (Mittwoch, 14 Oktober 2020 09:08)
Man darf zu Recht darauf vertrauen, dass eine gute Hundepension absolut JEDEN Hund betreuen kann .... :) ... das ist ihre (meist langjährige) "Berufung" ... :)