Von Platz zu Platz und retour

Es würde mich freuen, wenn ein Umdenken bei gewissen Tierheimen stattfindet. Es ist schlimm, wie es locker gehandhabt wird, dass Hunde von Platz zu Platz und wieder zurück gereicht werden. Immer wieder ein neues Zuhause oder sog. "Pflegeplatz" und zurück ins Tierheim! Solche Hunde sind nach dem dritten "Versuch" (oder oft noch viel mehr) schwerstens zu händeln, denn sie verlieren immer mehr das Vertrauen in die Menschen. 

Wäre es nicht sinnvoller, der Hund bleibt bis zur Vergabefähigkeit auf der jeweiligen Anlage? Solange, bis die Grundkommandos sitzen und das Tierheim das Gefühl hat, dass auch ein eher "Unbedarfter" mit dem Tier zurechtkommt. Wenn dazu, bei der Vergabe, offen über die Schwierigkeiten des jeweiligen Hundes gesprochen werden würde, würde ein Hin- und Her bestimmt seltener passieren.

 

Eines Profis nicht würdig

 

Die Gründe, warum die Tiere immer wieder zurück in die Tierheime kommen, sowie die kaum aussagekräftigen Videos von Nicht-Hundetrainern, sind für mich als Praktiker - man verzeihe mir den Ausdruck - " ZUM HAARE RAUFEN ".  Man sieht auf den verwackelten Filmchen - auf welchen die meisten Hunde an der falschen Seite oft mit ZWEI (???) Leinen und Geschirr geführt werden - nur, dass der jeweilige Tierheim-Hundeführer keinerlei Ahnung von Hundeerziehung hat und die Sprache des Hundes nicht einmal im Ansatz versteht. Geführt wäre auch zu viel gesagt – der Hund zieht voran und Führer hängt wird gezogen. Das konnten meine damaligen Schüler bereits nach drei Schulungseinheiten besser. Diese überaus peinlichen Handy(?)-Videos "besonderer" Tierheime werfen ein schlechtes Licht auf die ganze Berufsgruppe - nehmen doch die Besucher der Homepages an, dass Hundebetreuung in jedem Tierheim so abläuft - d. h. die selbsternannten "Profis" wenig Ahnung von Hunden haben.

 

Da wird beim Hund aufgeregt am Kopf sinnlos herumgetätschelt - man stachelt nervöse Tiere regelrecht an, sich noch mehr aufzuregen - energieloses Flüstern - es wird gepfiffen - "Miau" gequiekt - in Babysprache gepiepst - man rennt Hunden hinterher, wenn sie kommen sollen - zeigt, dass diese (sowie der Hundeführer) so rein gar nichts können - lässt sich von allen Seiten anspringen – das Gehampel ist völlig energie- und humorlos – es gibt fast keine Kommandos – der Hundeführer hängt im Grunde nur an der Leine hintendran – der Hund bekommt Belohnungen in Form von geschnittenen Würsten, in Situationen, wo das nicht angebracht ist - das Tier tut was es will - etc. etc. etc. - WIRKLICH SCHRECKLICH ! Es fällt einem sehr schwer, sich die jeweiligen Wackelvideos bis zum Ende anzusehen.

Werden Hunde in Tierheimen generell so geführt ? NEIN !!! Es gibt auch viele erstklassige Tierpfleger in ausgezeichneten Tierheimen. Es wird durch ein paar wenige "schwarze Schafe" hier eine ganze Berufsgruppe schlecht gemacht - obwohl es viele ausgezeichnete Tierheime gibt. Ganz schlimm (!) - zu den gut verkäuflichen gewinnbringenden Welpen und Junghunden: Wenn man Hunde in der Prägungsphase aufnimmt, sollte man sich dessen bewusst sein, diesen etwas beibringen zu MÜSSEN (!) und qualifiziertes Personal im Hintergrund zu haben - alles andere ist verantwortungslos. Wenn man etwas nicht kann - sollte man es lassen !

 

Ehrlichkeit: Ich möchte nicht unterstellen, dass Tierheime wissentlich die Unwahrheit über ihre Schützlinge verbreiten. Vielleicht wissen sie es nicht besser? Der Tierhalter erzählte ihnen vielleicht eine spannende rosa-rote Geschichte, welche 1:1 von dem Tierheim veröffentlicht wird. Jedoch, spätestens nach drei Tagen, zeigt sich dem Profi der wahre Charakter des Tieres und dann sollte die Beschreibung "nachgebessert" werden. Es bringt nichts, wenn z. B. ein 50-kg-Rüde als kinderlieb in eine kinderreiche Familie vermittelt wird - wenn man weiß, dass das Tier mit Kindern Probleme hat. Das wäre unverantwortlich und grenzt schon fast an strafrechtlich verfolgbare Körperverletzung.

 

Transparenz:  Ich beobachte noch heute die Szene. Nach geraumer Zeit verschwinden da und dort schier unvermittelbare "Notfälle". Niemand weiß wohin der aggressive Hund verschwand. Bei anderen Tieren wird geschrieben/gezeigt, was mit denen geschah. Schöne Bilder und Beschreibungen aus dem neuen Zuhause machen die Runde. "Notfälle" sind auf einmal weg. Vom österreichischen Finanzgebaren bei Vereinen ganz zu schweigen, einige Tierschützer standen, nach jahrelangem unbehelligten Treiben, schon vor Gericht.

 

Abgabe in das Tierheim

 

Abgabegebühren in Tierheimen werden in den allermeisten Einrichtungen viel zu gering  berechnet. Die Kaufpreise von Hunden (Schutzgebühren) mit derzeit um die EURO 400,00 finde ich in Ordnung – die Abgabegebühren sind es selten. In Summe (Abgabegebühr plus Kaufpreis) reichen diese Gelder nicht aus, damit ein Tierchen die erforderliche Zeit (manchmal einige Monate) auf der Anlage bleiben kann. Geschweige denn, dass ein Hundetrainer oder Tierarzt sich mit ihm beschäftigen kann. Ehrenamtliche Menschen mit Erfahrung in der Ausbildung von Hunden, die sich gratis mit den "Insassen" beschäftigen, finden sich sehr selten. Solche tierliebenden Menschen sind echte Glücksfälle. Gute Hundetrainer arbeiten meist nur gegen Entgelt oder privat mit ihren eigenen Turnierhunden. Meist hängt die Erziehung der Tierheim-Insassen am Vereinsvorstand.

 

Kaum eine Tierschutzeinrichtung kann es sich leisten gratis Tiere aufzunehmen oder abzugeben und ist in den allermeisten Fällen ein finanzieller Verlust. Der private Tierhalter rechnet: Was kostet mich ein Sack Futter im Monat ? Das sind für einen mittelgroßen Hund derzeit ca. EURO 30,00. Das wäre der Tierhalter bis zur Vergabe meist auch bereit pro Monat zu bezahlen.

  • "Warum bekommt man den armen Hund nicht kostenfrei?"
  • "Was - ich kann den Hund nicht gratis abgeben?"
  • "Tierheim kann froh sein, wenn das Tier nicht ausgesetzt wird."
  • "Ist doch wichtiger er bekommt ein schönes Zuhause!"
  • "Das ist doch reine Geldmacherei und hat nichts mit Tierschutz zu tun!"
  • "EURO 390,00 für einen Mischlingshund kann sich doch keiner leisten!"
  •  ..... etc. etc. etc.

Tierbetreuer haben oft mit solchen oder ähnlichen Kommentaren zu tun. Es ist nicht immer leicht, sachlich zu antworten. Es ist positiv, wenn jemand (freundlich) fragt. Das bedeutet, dass sich die/derjenige mit dem Thema beschäftigt und im Bereich der Kosten für "Tierheimtiere" noch nicht genug Aufklärung betrieben wurde.

 

Viel zu günstige Abgabegebühren

 

Die Bevölkerung freut sich! Die Behörden freuen sich! Die Presse schreibt ausschließlich positiv!  - Warum wohl?  WAS, es kostet nur EURO 100,00 um meinen 5-jährigen unkastrierten dominanten Rüden abzugeben? DAS kann man sich locker leisten. Einige wenige - ich fand seltsame Kommentare Unbedarfter in Foren - sind sogar der Meinung, dass Tierheime bei Abgabe eines Hundes überhaupt nichts verrechnen sollten. Die Tierheime sollten froh sein, wenn die Tiere überhaupt dort abgegeben und nicht ausgesetzt werden.

 

Überlegt sich keiner, wie sich der Aufenthalt finanziert? Die Haltung in einem Tierheim ist die teuerste Haustierhaltung überhaupt. Neben dem Erwerb des Grundstücks und der Gebäude samt Zaunanlagen sind viele tierschutzrechtliche Auflagen einzuhalten. Auch braucht es qualifiziertes Personal, welches neben den eigentlichen Betriebskosten einen Großteil der Aufwendungen verursacht.

 

Ich habe es im Jahre 2022 exakt ausgerechnet. Der Selbstkostenbeitrag für einen mittelgroßen Hund in einem Tierheim betrug rund EURO 22,00 täglich. Es gibt hierzu auch Literatur mit ähnlichen Werteangaben. Nun kann sich jeder selbst ausrechnen, wieviel es im Monat kostet einen Hund artgerecht in einem Tierheim zu halten. Hier sind noch keinerlei Trainer-Stunden, Tierarztkosten, zusätzlicher Pflegeaufwand, Steuer, bürokratischer Aufwand, ev. Quarantäne etc. dabei. Als verantwortungsvolles Tierheim behält man manche Hunde mehrere Monate.

 

Ich weiß, dass ich mich mit Offenlegung der Daten weit aus dem Fenster lehne: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der österreichischen oder deutschen Abgabehunde beträgt etwa 3,5 Monate. Das sind 105 Tage á € 22,00 = Gesamt €  2.310,00   pro Hund. Ausländische Hunde sind in der Regel wesentlich braver und werden deswegen gerne importiert. Dieser Hundehandel ist nicht verpönt, sondern tue man doch ein gutes Werk. Und doch ist es nichts anderes wie Hundehandel mit einem großen Markt an Kaufwilligen. Da sind die Welpen und „Teenies“, die sich schnell verkaufen lassen. Auch die braven älteren Tiere finden Absatz, weil grundsätzlich die Unterordnung zum Menschen besser ist als z.B. in Österreich oder Deutschland. Im Ausland wird weniger verhätschelt, sondern hat der Mensch das Sagen.

 

Ihr denkt, es gibt ausreichend Zuschüsse und / oder Spenden? Fragt bitte in den Tierheimen nach. Es wird derzeit regelrecht "zu Tode gespart". Es gibt genügend Presseberichte oder Bettelbriefe zu diesem Thema. Oft schießen die tierliebenden Vorstandsmitglieder (wie wir auch) privat Gelder dazu und ersparen sich durch Eigenleistung hohe Personalkosten.

 

Ihr seid aber teuer

 

Schlechte Tierheime machen mit "Dumpingpreisen" die guten Einrichtungen kaputt. Daher wird den Tieren unter dem Strich mehr geschadet als genutzt. Leider sehen manche Tierheime nicht "über den Tellerrand". Sie sehen nur die jeweils eigene Einrichtung, sind oft neidisch auf andere, schimpfen sinnlos über diese und reflektieren nicht. Besser ist für sie Problem-Hunde abzulehnen und mit ausländischen Tierheimen zu kooperieren. Für gut verkäufliche brave Hunde oder Welpen ist der Markt da. Es sollte nicht um die Menge der Vergaben, sondern um die QUALITÄT gehen. Dazu ist es unter anderem auch nötig, dass der abgebende sowie der zukünftige Tierhalter in die Verantwortung genommen werden. Eine hohe Abgabegebühr wäre zwingend erforderlich. Subventionen vom Staat wären weniger nötig, wenn die Tierheime unternehmerischer denken.

 

Mein Haus hat für den Tierhalter - der sich bei der Aufnahme seines Hundes moralisch verpflichtet hat (!) das Tierchen sein Hundeleben lang zu behalten – die Abgabegebühren hoch berechnet. Eine Abgabe eines Hundes soll auch unbedingt im Geldbeutel weh tun. Wenn das der Fall ist, wird er sich den Kauf eines nächsten Vierbeiners vielleicht besser überlegen? Weiters werden keine Gelder vom Steuerzahler unnötig ausgegeben. Ein Tierheim sollte wenigstens um Null herum arbeiten. Dazu gehört unternehmerisches Denken. Diese Risiken trägt man bei einem Eigentumswechsel eines Hundes: 

  • dass das Tier länger bleibt
  • dass mehr Training benötigt wird
  • dass doch kastriert werden muss
  • dass unverhofft eine Krankheit / Gebrechen auftritt
  • dass Tierarzt oder spezialisierter Trainer benötigt wird
  • dass dauerhaft einzeln gehalten werden muss
  • dass das neue Zuhause geschult werden muss
  • dass die zweijährige Gewährleistung greift und man das Tier zurücknimmt

 Abgabe in das neue Zuhause:

 

Nun ist das, mangels Geldern, unerzogene Tierheimtier vorschnell in sein neues Zuhause gegangen. Zwei Besichtigungen haben stattgefunden, Vor- und Nach- und Zwischenkontrollen, unhaltbare "Schutzverträge", mehrere Telefonate mit dem neuen Besitzer, Spaziergang und eine lange Einweisung (das sind bei uns in der Regel alles in allem im Schnitt etwa 4 Stunden Arbeitszeit). Trotzdem: Besitzer kommt mit dem Tier nicht zurecht. Kein Problem ! Das Tierheim nimmt ihn ja gratis retour - und bezahlt sogar noch die "Schutzgebühr" zurück. Das "Spielchen" kann man öfters machen ..... Was nichts kostet ist nichts wert. Supertolles Tierheim - "Die Engel von XXX"!  Die ganze Aktion hat überhaupt nichts gekostet. Man hatte den Hund ein paar Tage und steigt mit "NULL" aus dem Desaster aus. Vielleicht tauscht man sogar noch um auf ein anderes unerzogenes Tierchen. Das funktioniert dann wieder nicht .... kein Problem! ..... "Geb´ich´s halt´zurück !"

 

Meine Empfehlung an Tierheime:

  • setzt die Abgabegebühr entsprechend hoch an
  • Was soll das mit "Pflegeplätzen" ?
  • nehmt nicht leichtfertig Hunde auf
  • besorgt euch Hundetrainer oder trainiert selbst
  • verfasst qualitätsvolle Texte - Videos - Fotos
  • seid ehrlich - insbesondere bei der Tiervergabe
  • nehmt nicht leichtfertig Hunde zurück
  • stellt euch Schwierigkeiten
  • bezahlt Kaufpreise nicht zurück
  • tauscht grundsätzlich keine Hunde um
  • verfasst rechtlich abgesicherte sinnvolle Verträge
  • stellt keine unsinnigen Bedingungen an die Tierhalter
  • haltet euch an die Gesetze. Falls man den Platzbedarf nicht erfüllt - Zwingerumbau
  • Tiere bleiben in der Vergabe ! Im absoluten Notfall bleiben sie als unvermittelbar auf der Anlage 
  • seid nicht betriebsblind - nur weil etwas Jahrzehnte lang "so gemacht" wurde, heißt es nicht, dass es gut ist

Meine Bitte an neue Tierhalter:

  • überlegt es euch gut, ob ihr einen Hund wollt
  • überlegt es euch gut, ob ihr DIESEN Hund wollt
  • klärt ab, ob ihr Platz und Zeit habt
  • ihr geht eine hundelebenslange Bindung ein!
  • überschlaft eure Entscheidung nochmal
  • vereinbart bei schwierigem Hund ggf.  Probezeit
  • geht mit dem Hund eine Runde spazieren
  • werft bei Problemen nicht die Flinte ins Korn
  • übernehmt Verantwortung
  • unterschreibt keine widerrechtlichen "Schutzverträge"
  • beachtet, dass Hund Eingewöhnungszeit braucht

Bei guten Organisationen kann man Hunde gerne öfters besuchen, mehrere Male spazieren gehen, mit den Betreuern telefonieren, schriftlich korrespondieren, eine Woche reservieren - es sich in aller Ruhe überlegen. Jedoch - kauft man das Tierchen und nimmt es dann mit nach Hause - übernimmt man die hundelebenslange Verantwortung (!)  dafür. Deswegen: Bitte überlegt euch die Anschaffung eures Hundes sehr gut. Es ist schlimm für einen Hund, wenn er - wie in der Überschrift erwähnt -   "VON PLATZ ZU PLATZ" gereicht wird.

 

Sollten Probleme auftauchen, hilft eine gute Organisation gerne telefonisch oder schriftlich mit Tipps weiter. Viele ständige Tierheim-Pflegestellen-Hunde sind mir  im Laufe der letzten 21 Jahre untergekommen. Ich weiß wovon ich schreibe. In dieser langen Zeit wurden von  mir nicht einmal eine Handvoll Hunde zurückgenommen. Das heißt nicht, dass wir nie anfangs (oft sehr lustige) Herausforderungen in manch neuem Zuhause hatten. Wir haben uns verschiedensten Problemen gestellt und gerne Erziehungstipps gegeben und/oder manchmal auch "ehrenamtlich-privat-kostenfrei-freiwillig"  vor Ort die Hunde trainiert.

 

Wenn über längeren Zeitraum auffallend viele Hunde immer wieder in ein schlechtes Tierheim zurückkommen, sollte die Tierheimleitung dringend etwas an ihrem Vergabesystem ändern. Sie machen die Tiere mit "ihrem scheinbar guten Herzen" sonst unvermittelbar. Hat man nicht das geeignete Personal, Willen und/oder Zeit ist es unverantwortlich Hunde zu vergeben. Man sollte sich überlegen, ob man diesen Hunden tatsächlich Gutes tut. Sollte man die Tiervergabe von Hunden überhaupt machen? Sollte man sich nicht besser auf Katzenvergabe konzentrieren und bei Hunden die Profis bitten? Es ist eine anspruchsvolle Berufung Tiere zu vermitteln. Jedoch sollte man das nur dann tun, wenn man die körperliche - geistige - emotionale Fähigkeit und das Wissen dazu hat. Man sollte sich nicht selbst überschätzen, rechnen und reflektieren können. Ansonsten kann man - unterm Strich - mehr Schaden anrichten, als dass man Tieren hilft.

 

Tierheime als gewinnbringende Unternehmen

 

Immer wieder stellt sich mir die Frage:  Will man überhaupt helfen?  Geht es bei dem Handel mit Hunden nicht um etwas ganz anderes ? Wie in jedem Geschäft, möchte man keine Verluste schreiben. Es ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn offen kommuniziert wird. In vielen Fällen wird allerdings dem Unwissenden vermittelt, dass man nur als ehrenamtlicher Tierschützer tätig und auf Spenden dringend angewiesen ist. Dass man importierte Tiere errettet und nichts dran verdienen will, stimmt nicht immer. Im Grunde wird Hundehandel betrieben und bräuchte man hierfür auch einen entsprechenden Gewerbeschein und es greifen all die Auflagen, die für Betriebe gelten..

 

 

Wie kann sich Aufnahme von Hunden finanzieren? 

  • ENTWEDER  ..... man setzt o.a. Rechnung an und ist bereit, als Übernehmer oftmals ins wirklich hohe Risiko zu gehen. Man sollte unbedingt genügend Kapital auf der Seite haben, um ein mögliches Minus auszugleichen. Manche Tiere ergeben durch den Abgabegebühr und Kaufpreis ein finanzielles Plus - andere ein Minus. Unterm Strich sollte man Gewinne machen oder wenigstens "Um-Null-Herum" arbeiten. Wichtig ist, das offen zu kommunizieren - die Kunden werden die Tiere auch so kaufen.
  • ODER  .... man hat einen starken Verein hinter sich, dessen Mitgliedsbeiträge, Spenden, Veranstaltungen wie Flohmärkte, ehrenamtliche Helfer, staatliche Förderungen etc. eine sichere Arbeit ermöglichen.

Wir hatten unter anderem, vor vielen Jahren, die Tierheimbewilligung für das "Tierheim Flachgau für Stadt und Land Salzburg" inne und diese freiwillig zurückgelegt. Weiters arbeiteten wir jahrelang mit Hilfe unseres Vereins "Salzburger Tierzuflucht" (STZ)  als "Verwahrer" und haben diesen Verein aufgelöst sowie die Zusammenarbeit mit Stadt und Land Salzburg beendet. WARUM ? Weil die geleisteten Zahlungen der Behörden nicht die Kosten abdeckten und man sich das als Unternehmer nicht leisten will/kann. Ich habe später nicht mehr als Tierheim gearbeitet. Auf Staat, Spenden und ehrenamtliche Helfer wurde verzichtet. Ich bin nicht der Meinung, dass Tierbesitzer ihre Verantwortung billig an die Allgemeinheit abgeben dürfen. Lieb gemeinte Spenden sollten für wirklich bedürftige Tierchen verwendet werden ..... und davon gibt es sehr viele.

 

 

Es würde mich freuen, wenn meine Zeilen zum Nachdenken anregen. Man muss nicht alles gutheißen, was ich schreibe, es kann sich jeder - wie von einem Buffet - davon nehmen, was er will bzw. für richtig hält. Es ist mir klar, dass manch Tierheim leider davon gar nichts annimmt und sogar durch unwahre Märchen versucht anderen Organisationen, die augenscheinlich besser arbeiten, zu schaden. Man fragt sich, in wie weit die Tiere denen am Herzen liegen oder ob es nicht ganz andere betriebswirtschaftliche Gründe sind, ein Tierheim zu unterhalten?

 

Nachdem man diese Zeilen gelesen hat, versteht man vielleicht besser, warum viele Tierheime NICHT aufnehmen können oder wollen.  

Linda Ann Pieper