· 

Das ist nicht mein Problem

 

 

Ich darf mir hier etwas von der Seele schreiben. Nachstehend ist einer der vielen Fälle beschrieben, die leider immer und immer wieder an mich herangetragen werden.

 

Wenn die Tierhalter nicht von selbst einsichtiger werden, dann müssen schärfere Gesetze her !!!

 

Gedächtnisprotokoll zur gestrigen Geschichte:   Tierhalter ruft an und meint, sein Hund müsse dringend weg.

  • Er weiß nicht, welche Rasse oder Mischung es ist,
  • eine größere 1,5 jährige Hündin,
  • nicht kastriert,
  • nicht ausreichend geimpft,
  • wird in 100 m2 Wohnung gehalten,
  • sehr freundlich zu Menschen,
  • verträgt sich gut mit Hunden,
  • lebt mit zwei Kindern und seiner Frau.

Es gäbe bereits mehrere Anzeigen, weil der Hund bellt, wenn im Stiegenhaus jemand geht - Hund hätte vom Balkon aus auf den unteren Balkon eines Nachbarn gepinkelt - Hund hätte gegen 14 Uhr gebellt, als ein Baby in dem Wohnhaus noch schlief - seine Frau würde ja eh´oft das Stiegenhaus kehren, wegen Hundehaaren .... etc. etc. etc. .... Was hier tatsächlich alles noch passierte entzieht sich meiner Kenntnis - je länger die Unterhaltung dauert, umso unsicherer werde ich - ob das denn alles war ??? Hund muss schnell weg, da ab Montag keine Beaufsichtigung tagsüber möglich ist und ihm die Nachbarn mit Anzeigen überhäufen. Wie hoch die Abgabegebühr ist, ist ihm ziemlich egal – SCHNAUZERL wäre ihm empfohlen worden - Hauptsache, sein superlieber Hund muss in kein Tierheim und findet bald wieder ein schönes Zuhause. Nochmaliger Anruf: Er hat Hund dabei - ist etwa um 17 Uhr da. So schön – so gut.


Hund samt Besitzer kommt (absichtlich umgedreht geschrieben, denn Hund geht mit Besitzer). Hund trägt Geschirr und ist EXTREM ungepflegt. Die Mischung stellt sich heraus als schönes Exemplar eines reinrassigen – ca. 45 kg schweren -  „Šarplaninac“ (siehe Wikipedia). Es wird mir ein niedliches Welpenvideo mit Kindern gezeigt und erklärt, wie lieb der Hund doch war bzw. immer noch ist. Man hätte ihn im Ausland auf der Straße um EURO 50,00 gekauft und nicht gewusst, was das werden würde. Tierhalter zeigt mir auf seinem Handy ein paar Bilder von mehreren „Šarplaninac“ und meint, da könnte etwas bei diesem "Mix" (???) dabei sein.

 

Währenddessen schnappt Hund mehrmals wehtuend in die Hände des Tierhalters – dann auch in meine – in unseren großen Holztisch – in die Stuhlbeine. Auf ein „NEIN“ des Besitzers reagiert der Hund kaum. Eher noch auf mein lautes „NEIN“ mit in die Hände-Klatschen. Er sucht mehrfach den direkten Blick-Kontakt zu mir.

 

Ich bitte den Tierhalter, den Hund abzulegen. Dieser meint, mit Leckerlis würde das besser gehen (ich hole absichtlich KEINE) – er soll ihn jetzt bitte endlich ablegen ! Nach mehrfachen Versuchen und Handbeißen legt er sich endlich.

 

Das ungepflegte Fell ist ein Wahnsinn und ich hole meinen Entfilzungskamm. Wenn man in das Fell nur reinfasst, hat man ohne zu ziehen die ganze Hand voll. Insgesamt habe ich einen guten Kübel rausgeholt und es wären bestimmt noch zwei weitere nötig) . Während ich frisiere, streichelt Tierhalter den Kopf und ich höre mehrfach ärgerliches „AU !!!“  Ich sehe, dass er beginnt, die Lefzen zu ziehen. Tierhalter meint, dem Hund wäre die Viertelstunde Gesamtaufenthalt in dieser ungewohnten Umgebung zu viel. Tierhalter meint, er hätte auch schon bei anderen Einrichtungen gefragt - er kennt sich mit Hunden wenig aus – er dachte, das Fell müsse so sein und hätte den Hund noch nie in dieser Form frisiert. Er hätt einen Fur-Kamm (was immer das auch ist).

 

Dann beginnt die riesige Hündin ihn zu mehrfach „begatten“. Ich erkläre ihm, dass das ein Machtgehabe ist, was auch Hunde untereinander machen und er sich dagegen zur Wehr setzen sollte. Ich erkläre ihm, der Hund hat Vertrauen zu ihm als Hundehalter und er soll doch in eine nahgelegene Hundeschule gehen. Nein – die Zeit hatte er nicht und auch jetzt nicht. Zwei Mal hätte ein Hundetrainer ihn sich angesehen und/oder auch mit ihm gearbeitet.

 

Wir beenden das längere Gespräch – ganz offen – ich befürchte, dass der unerfahrene Tierhalter von seinem eigenen Hund sonst gebissen  wird. Ich sage ihm bei der Verabschiedung, er soll sich „falls alle Stricke reissen“ am Sonntag nachmittags wieder bei mir melden. Sein Hund ist NICHT der liebe Schmusehund, sondern er hat einen PROBLEMHUND und an eine Weitergabe monatelang (!!!) überhaupt nicht zu denken.

 

Ich schreibe anschließend eine Organisation in Österreich an, die auf Herdenschutzhunde spezialisiert ist, teile mit, wie ich den Hund einschätze, dass der Besitzer bereit ist, eine ordentliche (ev. vierstellige) Abgabegebühr zu bezahlen ….. und warte auf Antwort.


Was, wenn die ihn nicht nehmen ?

 

 Was, wenn (verständlicher Weise) keine Organisation ihn nehmen will ?

 

Wir wollen auch nicht !  Ich hatte mit Sennen-Retriever-Mix-45-Kilo  BALU  (ähnlich gelagerter Fall) letztens genügend Arbeit und bereits zwei weitere "Schüler" hier.

 

Übrigens: Tierhalter hat den vorgeschriebenen sinnfreien zweistündigen Sachkundekurs absolviert.

Weiterer Ärger ist vorprogrammiert.


Das ist jetzt tatsächlich sehr freundlich gemeint: Ich bitte all die "Tierschützer", die meinen Vortrag zu meinen Welpen betreffend Unterordnung  arg bekritelten, sich mal zu überlegen, was aus diesem Hund geworden wäre - hätte der Tierhalter auch nur ein paar meiner dort angegebenen Tipps befolgt .....

 

NUN DROHT WOHL DIE EINSCHLÄFERUNG.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Karoline Perlinger (Dienstag, 24 September 2019 11:06)

    Was soll man dazu sagen ich persönlich lebe mit Hunden seit meiner Kindheit musste auch zwei bvon mir bezahlte Stunden über mich ergehen lassen da man dort nicht lernt was einem unerfahren ein Hundehalter hilft dieser Hundehalter gehört gestraft in dem er mit seinem Hund zur Erziehung geht den ich fürchte der eine ist weg schon kommt der nächsten